Fahrwerksumbau/ Höherlegung:
- da ich auf kurvigen Landstraßen gerne auch mal etwas zügiger unterwegs
bin, habe ich eine Lösung gesucht, um das ständige Aufsetzen zu
verhindern. Auf dem ersten Treffen 2001 in Schuld habe ich bei Guido aus
Wiesbaden Bitubo - Dämpfer gesehen, die 350 mm anstatt 330 mm lang waren
und er berichtete von einem bedeutend besseren Fahrverhalten (kein
Aufsetzen mehr, handlicher wegen des geringeren Nachlaufes, mehr
Federungskomfort). Er hatte ein Mustergutachten, in dem diese Dämpfer
sogar drin waren (Kopie kann ich mailen). Telefonate mit dem deutschen
Importeur ergaben, dass diese früheren Serienprodukte nicht mehr gebaut
werden und auch keine Sonderanfertigungen mehr möglich sind.
- ich nahm also mit verschiedenen Herstellern Kontakt auf und als
besonders freundlich und zuvorkommend zeigte sich die Firma Wilbers (www.wilbers.de).
Nach einigen Mails wurde der Typ 630 ohne Ausgleichsbehälter für 615 Euro
das Paar bestellt (der Sonderwunsch 350 mm Länge kostete keinen Aufpreis).
Nur bei der Farbe ließen sie nicht mit sich reden - Wilbers Ferdern sind
immer blau (= "1" auf dem Foto) - na ja besser als gelb oder rot. Bereits nach einer Woche traf
die Sonderanfertigung ein.
- für den Einbau muss man die F6 natürlich aufbocken - dank
Eigenbaubühne kein Problem. Auf der Kardanseite musste ich leider 1-2 mm
der unteren Befestigung abschleifen, weil sonst kein Spiel mehr zum
Bewegen vorhanden wäre (
= "3").
- im vollkommen entlasteten Zustand (voll ausgefedert im Stand oder
evtl. bei tiefen Schlaglöschern) kommt es durch durch die Höherlegung zu
einer leichten Berührung auf beiden Seiten. Auf der Kardanseite zwischen
der Schraube der unteren Dämpferbefestigung (= "2") und dem Auspuff, auf
der linken Seite zwischen der Schwinge und der Rundkopfmutter der
Auspuffbefestigung (= linker Pfeil von "4" aber auf der anderen Seite).
Diesen Schönheitsfehler kann man einfach beheben, in dem man auf beiden
Seiten an den 4 Stellen der hinteren Auspuffbefestigung (= "4") 2-3
Unterlegscheiben dazwischen baut. Somit hat der Auspuff auf beiden Seiten
ca. 1 cm mehr Abstand zur Längsachse und keinerlei Teile kommen sich in
die Quere.
- gewöhnungsbedürftig ist natürlich die extreme Schräglage auf dem
Serienseitenständer - ich lege in der Garage und bei längerem Parken ein
dickes Holzbrett darunter. Ich habe vorher vergessen zu messen, aber ich
gehe im unbelasteten Stand von etwa 3 cm Höhenunterschied nach dem Umbau
aus.
- ebenfalls mitgekauft habe ich für 60 Euro eine Wilbers Gabelfeder (nur
die im rechten Holm wird getauscht, wo auch der Dämpfer sitzt).
- die Eintragung beim TÜV war mit den beiliegenden Mustergutachten kein
Problem.
- und nun zum Fahrerlebnis: auf der ersten großen Tour nach dem Umbau (4
Tage Alpen im Chiemgau rund um Inzell) wurde die Mühe belohnt: nicht
einmal mehr die Fußrasten haben aufgesetzt, egal wie eng die Kehren auch
waren. Die Komforteigenschaften haben sich deutlich verbessert und auch
das Handling ist spürbar leichter.
Fazit: es hat sich gelohnt - fast schon ein neues
Motorrad! |
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